Den neuesten Zolldaten zufolge zeigten die Handelsdynamiken Chinas für Dichlormethan (DCM) und Trichlormethan (TCM) im Februar 2025 und in den ersten beiden Monaten des Jahres gegensätzliche Trends, die eine sich verändernde globale Nachfrage und inländische Produktionskapazitäten widerspiegeln.
Dichlormethan: Exporte treiben das Wachstum an
Im Februar 2025 importierte China 9,3 Tonnen Dichlormethan, was einem enormen Anstieg von 194,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die kumulierten Importe für Januar und Februar 2025 beliefen sich jedoch auf insgesamt 24,0 Tonnen, ein Rückgang von 64,3 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024.
Die Exportzahlen zeichneten ein anderes Bild. Im Februar wurden 16.793,1 Tonnen Dichlormethan (DCM) exportiert, ein Anstieg von 74,9 % gegenüber dem Vorjahr. Die kumulierten Exporte der ersten beiden Monate erreichten 31.716,3 Tonnen, ein Plus von 34,0 %. Südkorea war im Februar mit Importen von 3.131,9 Tonnen (18,6 % der Gesamtexporte) der wichtigste Abnehmer, gefolgt von der Türkei (1.675,9 Tonnen, 10,0 %) und Indonesien (1.658,3 Tonnen, 9,9 %). Im Zeitraum Januar bis Februar behauptete Südkorea mit 3.191,9 Tonnen (10,1 %) seine Führungsposition, während Nigeria (2.672,7 Tonnen, 8,4 %) und Indonesien (2.642,3 Tonnen, 8,3 %) in der Rangliste aufstiegen.
Der starke Anstieg der DCM-Exporte unterstreicht Chinas wachsende Produktionskapazitäten und seine wettbewerbsfähigen Preise auf dem Weltmarkt, insbesondere für industrielle Lösungsmittel und pharmazeutische Anwendungen. Analysten führen das Wachstum auf die gestiegene Nachfrage aus Schwellenländern und Anpassungen der Lieferketten in wichtigen asiatischen Märkten zurück.
Trichlormethan: Rückgang der Exporte verdeutlicht die Herausforderungen des Marktes.
Der Handel mit Trichlormethan zeichnete ein düsteres Bild. Im Februar 2025 importierte China lediglich 0,004 Tonnen TCM, während die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 62,3 % auf 40,0 Tonnen einbrachen. Die kumulierten Importe von Januar bis Februar spiegelten diesen Trend wider und sanken um 100,0 % auf 0,004 Tonnen, während die Exporte um 33,8 % auf 340,9 Tonnen zurückgingen.
Südkorea dominierte die Exporte traditioneller chinesischer Medizin (TCM) und nahm im Februar 100 % der Lieferungen (40 Tonnen) und in den ersten beiden Monaten 81 % (276,1 Tonnen) ab. Argentinien und Brasilien trugen im Zeitraum Januar/Februar jeweils 7 % (24 Tonnen) zum Gesamtvolumen bei.
Der Rückgang der TCM-Exporte deutet auf eine gesunkene weltweite Nachfrage hin, möglicherweise bedingt durch Umweltauflagen, die den Einsatz von TCM in Kältemitteln schrittweise beenden, sowie durch strengere Kontrollen für Anwendungen mit Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Branchenbeobachter weisen darauf hin, dass Chinas Fokus auf umweltfreundlichere Alternativen die TCM-Produktion und den Handel mittelfristig weiter einschränken könnte.
Marktauswirkungen
Die unterschiedlichen Entwicklungspfade von Dichlormethan (DCM) und Trichlormethan (TCM) verdeutlichen breitere Trends im Chemiesektor. Während DCM von seiner Vielseitigkeit in der Produktion und als Lösungsmittel profitiert, sieht sich TCM aufgrund des Drucks auf Nachhaltigkeitsziele mit Herausforderungen konfrontiert. Chinas Rolle als wichtiger Exporteur von DCM dürfte sich weiter festigen, doch die Nischenanwendungen von TCM könnten weiter schrumpfen, sofern keine neuen industriellen Einsatzgebiete erschlossen werden.
Es wird erwartet, dass globale Käufer, insbesondere in Asien und Afrika, zunehmend auf chinesische DCM-Lieferungen angewiesen sein werden, während sich die TCM-Märkte möglicherweise in Richtung Spezialchemikalienhersteller oder Regionen mit weniger strengen Umweltrichtlinien verlagern.
Datenquelle: Chinesischer Zoll, Februar 2025
Veröffentlichungsdatum: 17. April 2025